Ihre Frage an uns: Was ist Uferfiltrat?

Uferfiltrat – was ist das eigentlich? Diese Frage stellte uns eine Magazinleserin und wir möchten sie natürlich beantworten.

Uferfiltrat ist eine Bezeichnung für Wasser, das in der unmittelbaren Ufernähe eines fließenden Gewässers, also eines Flusses, gewonnen wird.

Dazu werden entsprechende Brunnen eingerichtet. Zu diesen Brunnen fließt an dafür geeigneten Stellen, die selbstverständlich vorab genau auf ihre Eignung untersucht werden, ein gewisser Teil des Flusswassers. Dazu fließt das Flusswasser und spätere Uferfiltrat durch die Flusssohle und verschiedene Bodenschichten, bis hin zum Brunnen.

Das durch diese Brunnen gewonnene Wasser besteht dann schlussendlich aus Grundwasser, das auf natürliche Weise mit Flusswasser gemischt wurde. Das Flusswasser wurde während seines Weges durch die Bodenschichten teilweise natürlich gereinigt.

Die Anteile der Grund- und Flusswassermixtur des Wassers, das durch den Uferfiltrat-Brunnen gewonnen wird, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zum einen spielt die Nähe des Brunnens zum Fluss eine nicht unwesentliche Rolle. Aber auch der Wasserstand ist verantwortlich für die genaue Menge an Flusswasser im Uferfiltrat. Herrscht zum Beispiel Hochwasser, drückt eine deutlich höhere Menge Wasser durch die Flusssohle in die Böden und gelangt so in die Brunnen. Der Anteil des Flusswassers im gewonnen Wasser steigt demnach in dieser Zeit an.

Niedrigwasser jedoch kann das exakte Gegenteil bewirken und so kann es zeitweise, gerade in den Sommermonaten, auch dazu kommen, dass mehr oder weniger ausschließlich Grundwasser durch die Uferfiltrat-Brunnen gewonnen wird.

Uferfiltrat: natürliche Reinigung

Damit das Wasser aus Uferfiltrat auf natürliche Weise gereinigt wird, sind verschiedene Vorgänge notwendig. Dazu zählt beispielsweise die Adsorption von Schad- und Schwebstoffen an Bodenpartikeln. Außerdem sind der Abbau von Mikroorganismen, die natürlicherweise im Boden vorkommen, sowie die Schadstoffverdünnung durch zugeführtes Grundwasser, Bestandteile der Reinigung.

Vor allem wenn, wie etwa im Rhein, regelmäßige Stoßbelastungen des Flusses auftreten, zählen Brunnen, die Uferfiltrat fördern, zu den gewinnbringendsten und sichersten Methoden der Trinkwassergewinnung. Die Schadstoffkonzentration im Uferfiltrat ist, entsprechenden Untersuchungen zu Folge, selbst unter ungünstigsten Umständen minimal. Die Aufbereitung durch die Wasserwerke hält sich dadurch meist in Grenzen, was sich langfristig positiv auf Umwelt und Trinkwasserpreis auswirkt.

Schwer adsorbierende Schadstoffe wiederum machen das Uferfiltrat unter Umständen zur weniger empfehlenswerten Option der Trinkwassergewinnung. Hier ist demnach vorab von den Wasserwerken sehr genau zu ermitteln, welche Belastungen der jeweilige Fluss aufweist und ob diese durch die natürliche Reinigung des Uferfiltrats wie erhofft entfernt werden können.

Bundesweit werden etwa 6 Prozent des Trinkwassers aus Uferfiltrat gewonnen. In Holland stellt diese Art der Trinkwasserversorgung den Löwenanteil des Bedarfs.

Trinkwasser aus Uferfiltrat – Wasseranalyse zuhause ist dennoch zu empfehlen

Auch das aus Uferfiltrat gewonnene Trinkwasser wird vor der Verteilung an die Haushalte strengstens kontrolliert. Ungeachtet dieser Tatsache sind Verunreinigungen des heimischen Leitungswassers nicht ausgeschlossen. Das eigene Leitungswasser testen zu lassen ist daher generell eine Empfehlung – mehr dazu lesen Sie hier im IVARIO-Trinkwasser-Magazin. Wie Sie Ihr Wasser analysieren lassen können erfahren Sie ebenfalls im Magazin oder direkt in unserem Shop.

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