Beryllium ist ein seltenes Erdalkalimetall.
Weitere Vertreter dieser Gruppe sind Magnesium, Calcium, Strontium und Barium. Sie kommen ausschließlich gebunden in verschiedenen Mineralien vor.
Namensgebend ist der Edelstein Beryll. Aus ihm und Smaragd wurde Ende des 18. Jahrhunderts erstmals eine Berylliumverbindung gewonnen. Einhundert Jahre später, 1899, konnte das reine Element hergestellt werden.
Als Leichtmetall ist es sehr hart und spröde und wird daher als Zusatz für Legierungen verwendet. Seine Einsatzgebiete liegen beispielsweise in der Raumfahrt- und Flugzeugtechnik, der Werkzeugtechnologie und der Medizintechnik. In Kernreaktoren und der Kernwaffenproduktion spielt Beryllium neben Graphit, Blei u.a. eine große Rolle. Zur todbringenden Gefahr wurde es 1945. Zusammen mit Polonium diente es als Neutronenquelle in der amerikanischen Atombombe von Hiroshima.
Abschweifend ein kurzer historischer Fakt: Die durchsichtigen Beryllstücke benutzte man im Mittelalter als Lupe.Abgeleitet vom lateinischen berillus für das Augenglas entstand das Wort Brille.
Als Oxid und Hydroxid bindet sich der Stoff in Bodensedimenten und ist schwer wasserlöslich. Der Eintrag durch Gesteinsverwitterung ist damit gering und seine Bioverfügbarkeit somit begrenzt.
Aufgrund seiner Giftigkeit darf Beryllium nicht in den Wasserkreislauf gelangen. Denn es produziert Zersetzungsstoffe die in Gewässern nachhaltige Schädigungen bewirken. In bestimmten Konzentrationen sind die Giftstoffe für Wasserorganismen tödlich. Deshalb ist das Metall in die Wassergefährdungsklasse 3 – stark wassergefährdende Stoffe – eingeordnet.
Das Element hat eine hohe Toxizität. Die REACH, (EU-Chemikalienverordnung), stufte es 2013 als krebserregend ein. Jahrelanger Kontakt führt im Organismus zur Anreicherung. Eingeatmetes Beryllium, Berylliumoxid sowie Berylliumsalze können zu Tumoren führen. Betroffen ist vor allem die Lunge. Man unterscheidet zwischen akuten (Pneumonitis) und chronischen Krankheitsverläufen (Berylliose). Auch Hautkontakt schädigt die Haut nachhaltig (Dermatitis), bei Hautmikroverletzungen schwerwiegend bis hin zu Nekrose. Angegriffen werden außerdem Herz, Niere, Milz und das Blut.
Die tägliche Aufnahme durch die Nahrung liegt zwischen 10 und 20 µg. Diese geringe Menge wird vom Organismus resorbiert, ein Teil in den Knochen eingelagert bzw. ausgeschieden.
Nach der europäischen Trinkwasserrichtlinie ist Beryllium als toxisch, jedoch ohne Höchstwerte klassifiziert. Auch in der deutschen TrinkwV 2001 sind keine Grenzwerte angegeben.
Der Beryllium-Gehalt ist geologisch bedingt und damit regional schwankend.
In den Abwasseraufbereitungsanlagen werden berylliumbelastete Abwässer mit verschiedenen Methoden gereinigt. Nanofiltration, Ultrafiltration, Umkehrosmose, Destillation und Elektrodialyse und Koagulation sind einige.
Dass das tägliche Leitungswasser mit außerordentlich hoher Qualität aus dem Wasserhahn fließt, garantieren die Wasserwerke in Deutschland mit strenger Kontrolle aller Parameter der Trinkwasserverordnung.
Sollten Zweifel aufkommen, kann ein Wassertest helfen. Durch eine Wasserprobe lässt sich klar definieren, welche Mineralstoffe in welcher Konzentration im eigenen Trinkwasser vorkommen. Die Probenahme erfolgt selbständig zu Hause aus dem Wasserhahn und wird anschließend in ein zertifiziertes Labor eingesendet. Die Ergebnisse der Trinkwasserprobe werden nach dem Labortest anschaulich für den Verbraucher dargestellt.