Etwa neun von zehn Deutschen beziehen ihr Trinkwasser auf dem scheinbar einfachsten Weg: über die öffentlichen Trinkwasserversorgungsanlagen. Diese werden professionell betrieben und die Qualität des Wassers, das in deutsche Haushalte gelangt, engmaschig überprüft. Immer mehr Menschen nutzen jedoch mittlerweile die Alternative: den eigenen Hausbrunnen, der sich ebenfalls des Grundwassers bedient, das auch in die öffentliche Trinkwasserversorgung fließt. Brunnenwasser kann viele Vorteile bieten, doch dabei ist die Hygiene ein wichtiger Bestandteil der Brunnenpflege und Überwachung.
Unabhängigkeit vom öffentlichen Trinkwasserversorgungsnetz und auf lange Sicht eine effektive Alternative bietet der eigene Quellbrunnen eine Option, die nicht nur für Haushalte (insbesondere in ländlichen Gegenden), sondern auch für landwirtschaftliche Betriebe, öffentliche Einrichtungen und andere Wasser-Großverbraucher lockt. Denn auch wenn das Versorgungsnetz der öffentlichen Trinkwasserversorger mittlerweile annähernd lückenlos alle privaten und gewerblichen Trinkwasserbedürfnisse abdeckt, ist gerade in abgelegenen Gegenden eine Versorgung über das Trinkwassernetz häufig aus ökologischer, hygienischer oder technischer Sicht nicht sinnvoll.
Das Problem: Das durch Brunnen gewonnene Trinkwasser entspricht aus mikrobiologischer und chemischer Sicht nicht automatisch der Trinkwasserqualität, die in der Trinkwasserverordnung vorgeschrieben ist. Um entsprechende Qualität zu erreichen, sind spezielle Wasseraufbereitungsanlagen notwendig. Denn auch bei der Brunnenwasser-Gewinnung über den eigenen Hausbrunnen können Schadstoffe durch den Boden ins Brunnenwasser gelangen, die entfernt werden müssen, bevor aus dem Quellbrunnen-Wasser tatsächlich unbedenkliches Trinkwasser wird. Hausbrunnen sind häufig relativ flach und besitzen keine Schutzzonen. Diese haben sonst die Aufgabe, das Gebiet um ein öffentliches Wasserwerk vor Verunreinigung des Bodens und somit des Wassers zu schützen. Privat im kleineren Maßstab ist diese Maßnahme jedoch annähernd unmöglich. Daher empfiehlt es sich, dass eigene Brunnenwasser testen zu lassen.