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Cadmium im Trinkwasser

Was ist Cadmium?

Cadmium ist ein in der Natur selten vorkommendes, weiches Metall. 
Das reine Element ist in Wasser unlöslich, einige Cadmiumverbindungen jedoch sind wasserlöslich. 
Cadmium und seine Verbindungen sind giftig. Das ist vor allem der Grund, warum seine wirtschaftliche Bedeutung immer weiter abnimmt. 

Cadmium entsteht in der Metallurgie als Nebenprodukt. Seine industrielle Verwendbarkeit ist nach wie vor  überaus vielfältig. Im Alltag begegnet man cadmiumhaltigen Verbindungen beispielsweise in Form von Nickel-Cadmium-Batterien, farbigen Keramik- und Emailleglasuren, als Bestandteil von Solarzellen und PVC oder in Modeschmuck. Zinkbleche von Dachrinnen und Regenrohren enthalten ebenso das Schwermetall.
Ein weiteres Einsatzgebiet ist die industrielle Landwirtschaft. Der intensive Gebrauch von künstlichen Düngemitteln führt zu einer erhöhten Konzentration des Bodens mit Cadmium. 

Wie gelangt Cadmium ins Trinkwasser? 

Das Schwermetall kann sich aus verzinkten Metallrohren oder Armaturen auslösen und so direkt in das Trinkwasser  gelangen. Düngung und Pestizidanwendung in der Agrarwirtschaft verunreinigen Ackerflächen – und damit das Grundwasser. Neben den Hausinstallationen stellen Regenrinnen und Fallrohre aus Blech ebenfalls ein Problem dar. Auch hier kann aus dem Zink Cadmium austreten und über unversiegelte Flächen in die wasserführenden Schichten einsickern.

Wie wirkt Cadmium auf den menschlichen Körper?

Die gesundheitsschädigenden Eigenschaften von Cadmium und seinen Verbindungen sind in den vergangenen Jahren wissenschaftlich erforscht und nachgewiesen worden. Die hohe Toxizität steht sogar im Verdacht krebsauslösend zu sein.
Hauptsächlich wird die Substanz über die Nahrung aufgenommen. Pilze, Schalentiere und Leber gehören zu den Lebensmitteln mit den höchsten Cadmiumwerten. Der Verzehr von Obst und Gemüse belasteter Böden birgt eine große Gefahr für den Organismus.
 Auch über das Nahrungsmittel Trinkwasser kann Cadmium in den Körper gelangen. 
Als besonders schwerwiegend gilt die Schadstoffbelastung durch Zigarettenrauch.
Eine stete, jahrzehntelange Aufnahme giftigen Cadmiums zieht dessen  Anreicherung im Körper nach sich. Da der Abbau der schädlichen Stoffe nur sehr langsam erfolgt, kann eine chronische Cadmiumvergiftung die Folge sein. Sie äußert sich unter anderem in Nierenschädigungen, Knochenabbau, Schäden des gesamten Verdauungstraktes und des Immunsystems, Unfruchtbarkeit, Erbgutveränderungen und Krebs.
Itai-Itai-Krankheit ist der Name einer vor über 6o Jahren erstmals in Japan beschriebenen chronischen Vergiftung mit Kadmium. Ursache war eine massive Umweltverschmutzung durch einen Bergbaubetrieb. Es gelangten neben Blei, Kupfer und Zink auch größere Konzentrationen Kadmium in einen nahen Fluss. Sein Wasser wurde zur Bewässerung der Felder, als Wasch- und Trinkwasser benutzt. Außerdem wurde er stark befischt. Die Erkrankten wiesen Nierenschäden und Verformungen der Knochenstrukturen auf, da das Kadmium im Körper die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung blockierte.

Gibt es verbindlichen Verordnungen zum Schutz vor Cadmium?

Wegen der gesundheitsgefährdenden Eigenschaften der Cadmiumverbindungen hat die  Europäischen Union 2011 umfassendere Schutzmaßnahmen beschlossen. In der Europäischen Chemikalienverordnung REACH sind diese festgelegt. So ist der Einsatz des Schwermetalls und seiner Legierungen beispielsweise in elektrischen und elektronischen Geräten, Schmuckwaren, Farben und Kunststoffen seitdem verboten.
Die EFSA , die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, fixierte 2009 den Grenzwert einer wöchentliche Cadmiumaufnahme auf zweieinhalb Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Cadmium im Trinkwasser 
In den letzten Jahren wurden die Cadmium-Grenzwerte im Wasser durch die Weltgesundheitsorganisation  immer weiter nach unten angepasst. Die WHO, der auch die deutsche Trinkwasserverordnung seit der Novellierung 2011 folgt, empfiehlt eine maximale Cadmiumkonzentration von 0,003 mg/L in ihrer aktuellen Trinkwassernorm. 

Wer ist in der Verantwortung? 

Die in der TrinkwV festgelegten Werte sind chemische Parameter, deren Konzentration im Verteilungsnetz und vor allem in der Hausinstallation ansteigen kann. Die Richtwerte gelten ausschließlich für die Versorgungsleitungen der kommunalen Wasserwerke. Ab der Grundstücksgrenze ist der Hausbesitzer für deren Einhaltung verantwortlich. Gerade in älteren Gebäuden oder in ländlichen Gegenden birgt verzinktes Metallrohr Gefahrenpotential.
Brunnenbesitzer sollten vor allen Dingen aufmerksam sein, denn durch Düngemittel kontaminiertes Grundwasser ist ein Schwachpunkt. Eigentümer von Brunnenanlagen sind selbst verantwortlich für den Einhalt der Trinkwasser-Richtwerte. Deshalb besteht eine gesetzliche Prüfpflicht auf verschiedene Parameter. 

Cadmiumgehalt testen lassen

Ist das eigene Trinkwasser durch Cadmium belastet? Überschreiten vielleicht andere Metall-Gehalte wie Blei, Eisen oder Kupfer die Grenzwerte? Eine Trinkwasseranalyse bringt Aufschluss.
Der Cadmium-Test ist einfach zu entnehmen und wird dann in ein akkreditiertes Labor eingesandt.
Nach kurzer Zeit erhält man eine detaillierte Aufschlüsselung über die Qualität des eigenen Wassers.
Durch Schwermetalle verunreinigtes Wasser ist nicht mehr als Lebensmittel zu verwenden. Es kann mit Hilfe spezieller Filter und chemischer Verfahren behandelt werden. 

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