Wie gefährlich ist Arsen im Trinkwasser?

Arsen im Trinkwasser ist insbesondere in Asien ein großes Thema. Hier sind Belastungen des Wassers durch Arsen keine Seltenheit. Allerdings konnten gefährliche Arsenbelastungen des Wassers auf allen fünf Kontinenten nachgewiesen werden. Menschen in 36 Ländern weltweit nehmen Arsen über ihr Trinkwasser auf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des internationalen Water und Sanitation Centre (IRC), das eng mit der WHO zusammenarbeitet. In Deutschland wird der Verbraucher durch die Trinkwasserverordnung geschützt, in der Grenzwerte für gefährliche Stoffe wie Arsen festgelegt sind. Doch eine absolute Sicherheit, kein gefährliches Arsen mit dem Trinkwasser aufzunehmen, gibt es auch hier nicht. Denn auch in Deutschland ist Arsen durchaus ein Thema.

Wie gelangt Arsen ins Trinkwasser?

Meist gelangen arsenhaltige Erze ins Grundwasser, wo das elementare Arsen dann ausgewaschen wird. Bekannt sind solche natürlichen Arsenvorkommen beispielsweise in Teilen Thüringens, Schleswig-Holsteins, Franken und einzelnen Regionen von Rheinland-Pfalz. Die Wasserversorger entfernen das Arsen hierzulande aus dem Trinkwasser. Doch vor allem Betreiber eigener Hausbrunnen können mit Arsen belastetes Wasser aus dem Grundwasser gewinnen. Im schlimmsten Fall zunächst ohne diese langsame Vergiftung zu bemerken.

Arsen im Trinkwasser
Vorsicht vor allem bei privaten Brunnen zur Trinkwassergewinnung

Ein Hauptproblem, das durch Arsen im Wasser entsteht, ist die Belastung von Nahrungsmitteln. Wird das mit Arsen belastete Grundwasser zur Wässerung von Getreidefeldern genutzt, nehmen die Pflanzen den Stoff über die Wurzeln auf. So gelangt Arsen in die Nahrung und kann die Gesundheit des Verbrauchers schädigen. Im asiatischen Raum ist diese Problematik noch deutlich ausgeprägter. Hier werden Reisfelder mit dem belasteten Wasser gewässert und die Arsenbelastung im produzierten Nahrungsmittel steigt entsprechend an.

Hierzulande ist Arsen vor allem beim Anlegen neuer Brunnenanlagen eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Typischerweise sinkt hier nach einiger Zeit der Grundwasserspiegel ab. In der Folge trocknen das umgebende Felsenbett und Sedimentgestein langsam aus. Das bis dahin noch ungefährliche Arsen war bis zu diesem Zeitpunkt gebunden, oxidiert nun jedoch und gelangt nun unter Umständen ins Trinkwasser.

Wo liegt der Grenzwert für Arsen im Trinkwasser?

Die Trinkwasserverordnung schreibt in Deutschland für verschiedene Parameter Grenzwerte vor, wenn diese der Gesundheit des Verbrauchers schaden können. Neben verschiedenen Schwermetallen wie Blei und Kupfer zählen hierzu auch Bakterien und Erreger wie Legionellen oder Darmkeime.

Auch für Arsen sieht die Trinkwasserverordnung einen Grenzwert vor. Dieser wurde auf 10 Mikrogramm je Liter Trinkwasser festgelegt.

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Auch Mineralwasser ist nicht arsenfrei

Im Mineralwasser sind laut aktueller MTVO bis zu 10 Mikrogramm je Liter Wasser gestattet. Mineralwasser, was explizit für die Zubereitung von Säuglingsnahrung ausgewiesen ist, wird von der MTVO (Mineral- und Tafelwasserverordnung) ein Grenzwert von 5 Mikrogramm per Liter vorgeschrieben.

Symptome und Beschwerden: Wie macht sich eine Vergiftung durch Arsen bemerkbar?

Typisch für eine Vergiftung durch Arsen sind zunächst Bauchschmerzen sowie Durchfall. Hierzulande ist die Arsenbelastung in aller Regel eher gering, wenn auch unter Umständen dennoch gefährlich, vor allem wenn der Grenzwert für Arsen langfristig überschritten wird. Durch diese langsame aber kontinuierliche Vergiftung werden negative Auswirkungen auf die Gesundheit des Verbrauchers oft erst nach vielen Jahren erkennbar. Hier fallen insbesondere die fleckenweise gräuliche Verfärbung der Haut auf Brust, Armen und Rücken auf. Auch unüblich dicke Hornhautstellen an Händen und Füßen sind typisch. In der Folge treten nicht selten Bindehautentzündungen sowie Bronchitis oder auch Schäden der Nieren und der Leber als weitere Symptome auf.

Grenzwert überschritten? So kann Arsen aus dem Wasser gefiltert werden

Arsen lässt sich vergleichsweise einfach, beispielsweise durch ein Umkehrosmose-Verfahren, aus dem Trinkwasser filtern.

Prinzipiell gilt es jedoch, die Ursache für die Belastungen aufzudecken. Hierzu wird empfohlen, mit dem jeweiligen Wasserversorger Kontakt aufzunehmen und gegebenenfalls die hausinternen Leitungen, die in den Verantwortungsbereich des Hauseigentümers fallen, vorsichtshalber durch einen Fachmann prüfen zu lassen. So können auch Schwachstellen im weiteren Hinblick auf die Belastung des Wassers durch Schwermetalle oder Bakterien aufgedeckt werden, sollten diese im Zuge eines Wassertests für Verbraucher auffällig werden. Zu diesen Wasseranalysen für Privathaushalte raten Experten, um Verunreinigungen oder Belastungen, die innerhalb der eigenen Trinkwasserinstallation im Haus auftreten können, zu erkennen und rechtzeitig zu beseitigen.

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