Rhein-Main-Gebiet: Chemikalien im Brunnenwasser führen zu Problemen

Im Rhein-Main-Gebiet erhalten die Verbraucher schon seit einer Weile zum Teil kein Trinkwasser mehr aus der eigenen Region. Grund dafür sind Engpässe in der Wasserbereitstellung, denn Chemikalien im Brunnenwasser, das zu Trinkwasser aufbereitet wird, stellen die Versorger zunehmend vor Probleme. Aus wirtschaftlicher Sicht sei es, so die Verantwortlichen vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Hessen, günstiger, das Wasser aus anderen Regionen zu beziehen, als aufwändige Brunnensanierungen durchzuführen.

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Tipp für Betreiber privater Hausbrunnen:

icon - wassertestAuch das Wasser von Hausbrunnen entspricht nicht immer der gewünschten und in der Trinkwasserverordnung deklarierten Qualität. Ein einfacher Wassertest für Brunnenwasser gibt Aufschluss über die Qualität des Brunnenwassers im Bezug auf die Parameter, deren Grenzwerte am häufigsten überschritten werden. Dazu gehören Nitrat oder auch Ammonium sowie mikrobiologische Belastungen wie etwa Coliforme Keime.


Chemikalien im Brunnenwasser und mangelnde Grundwasserbildung

Neben Chemikalien im Brunnenwasser macht auch die Grundwasserbildung in der Region das Beziehen des Trinkwassers aus entfernteren Regionen notwendig. So bildet sich beispielsweise im Raum Friedberg seit einiger Zeit nicht mehr ausreichend Grundwasser, was dazu führt, dass aktuell bereits Wasser aus dem Wasserwerk in Gießen nach Friedberg gepumpt wird.

Chemikalien im Brunnenwasser sind aber mometan eines der ausschlaggebenden Probleme, die zu den aktuellen Trinkwasserengpässen im Rhein-Main-Gebiet führen. So hat das Frankfurter Wasserwerk Praunheim II kaum noch eine Zukunftsperspektive. Pflanzenschutzmittel und chlorierte Kohlenwasserstoffe sind hier Faktoren, die zur Reduzierung der Grundwasserbildung führen. Geplante Neubauten einer S-Bahnstrecke sowie eines Gewerbegebiets werden diese Probleme noch vergrößern, so dass das Wasserwerk seinen Betrieb nach jetzigem Stand mittelfristig einstellen muss.

Auch die anderen Wasserwerke der Region haben mit verschiedenen Problemen, zu denen mitunter auch Chemikalien im Brunnenwasser zählen, zu kämpfen. So droht vielen weiteren Wasserwerken die Schließung. Aktuell suchen die Verantwortlichen nach neuen Plätzen für Brunnenanlagen, die in weniger gefährdeten Gebieten liegen.

Chemikalien im Brunnenwasser beschäftigen die Wasserwerke im Rhein-Main-Gebiet auch wegen der nahegelegenen Pharmaindustrie. Hier soll etwa die Ursache für die jüngst nachgewiesenen erhöhrten Dikegulac-Werte liegen, die nahe Groß-Gerau das Grundwasser belasten.

Weitergehende Aufbereitung des Abwassers soll helfen

Nicht nur Chemikalien im Brunnenwasser sondern auch in Bächen, Flüssen und Seen sind ein Problem für die Wasserversorger. Daher sollen auch Kläranlagen zunehmend in die Pflicht genommen werden. Hier soll eine zusätzliche Reinigungsstufe dafür sorgen, dass weniger Chemikalien und unerwünschte Stoffe ins Grund- Fluss- und Flächenwasser gelangen. Aktuell wird daher noch nach Lösungen zur Deckung der Mehrkosten gesucht, um langfristig hauptsächlich Medikamentenrückstände und andere Chemikalien im Brunnenwasser zu vermeiden, indem die Kläranlagen deutlich saubereres Wasser in den Wasserkreislauf entlassen.

Für den Verbraucher kann dies die Erhöhung des Trinkwasserpreises bedeuten, denn die Finanzierung der verbesserten Aufbereitung sorgt aktuell noch für Diskussionen bei den Verantwortlichen.

Chemikalien im Brunnenwasser beunruhigen auch private Brunnenbetreiber

Ist das Grundwasser belastet, besteht generell auch die Möglichkeit, dass das Wasser, das durch private Hausbrunnen gefördert wird, verunreinigt ist. Hier sind strenge Kontrollen notwendig, um eine Gesundheitsgefährdung des Nutzers auszuschließen. Die örtlichen Wasserversorger geben Auskunft über die Qualität des Grundwassers am heimischen Standort.

Mehr zum Thema Trinkwasser aus privaten Hausbrunnen erfahren Sie beispielsweise in unseren Beiträgen hier im Magazin:

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