Die unsichtbare Gefahr für die Gesundheit: Glyphosat im Wasser

Die Verwendung von Glyphosat steht derzeit in den Medien sowie in der Politik stark unter Beschuss. Der Unkrautvernichter wird seit den 1970er Jahren mehr als großzügig zur Schadpflanzenbekämpfung in der Agrarwirtschaft eingesetzt, doch nun steht er stark in der Kritik, denn vor allem Glyphosat im Wasser und den Nahrungsmitteln ist ein scheinbar größerer Gefahrenfaktor für die Gesundheit, als bisher angenommen.

Glyphosat im Wasser – gefährlich oder nicht? Die Hintergründe:

Die Wasseraufbereitung der Trinkwasserversorger gewährleistet die Einhaltung sämtlicher in der Trinkwasserverordnung festgelegten Grenzwerte. Darunter findet sich auch ein solcher Maximalwert für Pestizide und Herbizide, der in aller Regel kompromisslos eingehalten wird. Die Aufbereitung des Wassers ist dazu nicht selten überaus umfangreich, denn nicht alle Aufbereitungsmethoden sind gleichermaßen effektiv. Dennoch können sich Verbraucher normalerweise auf die Einhaltung der geltenden Grenzwerte verlassen. Trotzdem steht Glyphosat im Wasser, sowohl im Brunnen- als auch im von den öffentlichen Versorgern gelieferten Trinkwasser, sowie in verschiedenen Nahrungsmitteln, nun im Fokus der Behörden. Denn aktuell gibt es teils heiße Diskussionen darüber, welche die bisherigen Einschätzungen über die toxische Wirkung auf Mensch und Umwelt in Frage stellen.

Glyphosat im Wasser - so gerät es ins Grundwasser
Glyphosat wird zur Vorbereitung vor neuen Aussaaten in der Agrarwirtschaft eingesetzt

Was ist Glyphosat und wie wird es eingesetzt?

Glyphosat ist ein Herbizid und lässt sämtliche Pflanzen absterben. Man bringt es mit Vorliebe schon vor der Aussaat auf den Äckern aus, um vor allem Unkraut zu vernichten und eine vollkommen freie Ackerfläche zu erhalten. Da normalerweise auch sämtliches Getreide bei dieser Prozedur abstirbt, ist auf dem Markt seit einiger Zeit auch Getreide erhältlich, das gentechnisch verändert wurde, um den Einsatz von Glyphosat zu überstehen. In Ländern, in denen der Anbau gentechnisch veränderter Getreidesorten erlaubt ist, wird das Herbizid daher auch verwendet, nachdem das Getreide bereits gesät wurde. So gelangen enorme Mengen des umstrittenen Stoffs in die Böden und folglich auch ins Grundwasser. Dies ruft das Thema von Glyphosat im Wasser von Privatbrunnen auf den Plan. Betreiber eigener Brunnen sind verunsichert.

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Unkrautvernichter und Trinkwasserverordnung: Die Grenzwerte für Glyphosat im Wasser

Die Trinkwasserverordnung regelt sowohl die Höchstwerte gefährlicher Stoffe wie Schwermetalle, als auch mikrobiologischer Parameter und Herbizide.

Für letztere sieht die Verordnung einen Grenzwert von 0,0001 Milligramm je Liter Trinkwasser vor. Dieser dürfen die Wasserversorger nicht überschreiten und auch Brunnenbesitzer sind im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften (siehe dazu unser Artikel „Brunnenwasser testen lassen – kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit!“) für die Einhaltung der Werte verantwortlich.

Die Behörden gehen aktuell davon aus, dass dem Organismus bei einer maximalen Tagesdosis von bis zu 0,3 Milligramm je Kilogramm Körpergewicht nicht geschadet wird.

Beim zugelassenen Grenzwert für Glyphosat im Wasser, das von öffentlichen Versorgern zur Verfügung gestellt wird und der Trinkwasserverordnung entspricht, handelt es sich demnach um die Menge Glyphosat, die der menschliche Organismus ein Leben lang aufnehmen kann, ohne Schaden davon zu tragen – theoretisch. Aktuell sind diese Werte jedoch umstritten, da die genauen Auswirkungen von Glyphosat im Wasser sowie in Lebensmitteln auf den Körper noch nicht zur Gänze geklärt sind. Hier herrscht derzeit ein großes Fechten der Behörden und Institute, um die tatsächliche Gefahr für die Gesundheit zu ermitteln.

Glyphosat – eines der beliebtesten Mittel gegen Unkraut in der Landwirtschaft – gelangt auch ins Grundwasser

Mehr als 6000 Tonnen Glyphosat kommen Jahr für Jahr auf die Feldern. Schätzungen zufolge werden dabei mehr als 40 Prozent der deutschen Agrarflächen mit dem Unkrautvernichter behandelt.

Erhebliche Mengen des Mittels gelangen so auch ins Grundwasser, wodurch in vielen Fällen sehr wahrscheinlich hohe Konzentrationen Glyphosat im Wasser, vor allem im durch Grundwasser gewonnenen Brunnenwasser von Privathaushalten, nachgewiesen werden können.

Glyphosat im Wasser – umstrittene Auswirkungen auf die Gesundheit

Über die genauen Auswirkungen von Glyphosat im Wasser und der Nahrung sind sich Behörden und Wissenschaftler derzeit uneinig.

So wertete das Bundesamt für Risikobewertung eine Vielzahl bestehender Studien aus. Auch die Weltgesundheitsorganisation befasst sich mit den Auswirkungen des umstrittenen Unkrautvernichters. Auf europäischer Ebene ermittelt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit weitere Fakten zum Thema.

Hier herrscht nach wie vor Unklarheit. Die Behörden weisen auf eine Gefahr in der Verwendung von Glyphosat in Verbindung mit anderen Stoffen hin.

Nicht nur hierzulande sondern auch auf europäischer Ebene herrscht Unstimmigkeit. In Deutschland zeigt sich die Uneinigkeit zwischen dem Umweltministerium und dem Agrarministerium. In beispielsweise Frankreich ist man jedoch gewillt, künftig gegen die Zulassung von Glyphosat zu stimmen. Dem schließen sich unter anderem die Niederlande, Schweden und Italien an. Ob in Zukunft also weiter Glyphosat Anwendung finden wird, steht derzeit noch in den Sternen. Mitunter hängt dies von weiteren Ergebnissen in der Forschung ab. Dennoch haben einige Länder und Parteien das Risiko erkannt und wollen daher im Zweifel gegen eine weitere Zulassung stimmen.

Glyphosat im Wasser nachweisen – mit einem einfachen Wassertest auf Glyphosat

Glyphosat wird unter anderem mit Fruchtbarkeitsproblemen, Fehlbildungen von Embryos und einigen weiteren drastischen Auswirkungen auf die Gesundheit in Verbindung gebracht. Vor allem die möglicherweise krebserregende Wirkung steht dabei im Fokus.

Um festzustellen, ob sich Glyphosat im Wasser befindet, kann ein einfacher Wassertest auf Glyphosat durchgeführt werden, der selbstverständlich auch für Privathaushalte geeignet ist. Dieser ist schon bald im IVARIO-Shop erhältlich.

Besonders für Betreiber eigener Brunnen empfiehlt sich der Test auf Glyphosat im Wasser. Diese nutzen das unaufbereitete Grundwasser, in dem sich vor allem in ländlicheren Gegenden Pflanzenschutzmittel finden können.

Erfahren Sie mehr dazu hier im Magazin, etwa in unserem Beitrag „Glyphosat im Trinkwasser – ist Ihr Wasser mit dem Herbizid belastet?“  oder direkt im IVARIO-Shop.

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