Medikamentenrückstände in Berliner Wasser

Medikamentenrückstände im Trinkwasser waren in der Hauptstadt schon früher ein Thema. Innerhalb der letzten zehn Jahre wurden die Grenzwerte bereits zwei Mal überschritten, so die Gesundheitsverwaltug auf Anfrage der Grünen. Auch wenn die Belastung im Jahresdurchschnitt unter dem geltenden Orientierungswert liegt, wurde der Gabapentin-Wert letztes Jahr im Klärwerk Tegel überschritten.

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Keine Gesundheitsgefährdung durch Medikamentenrückstände im Berliner Trinkwasser

Gabapentin zählt zu den verschreibungspflichtigen Wirkstoffen, die unter anderen in Form von Schmerzmitteln und Medikamenten gegen Epilepsie eingesetzt werden. Die Gesundheitsverwaltung räumt in ihrer Stellungnahme ein, dass dieser Wirkstoff beispielsweise durch Klärwerksabläufe in Oberflächengewässer gelangen kann. Auch über Uferfiltrat ist dies möglich. Jedoch kam es zu keiner Zeit zu einer Gesundheitsgefährdung durch die Verunreinigung durch Medikamentenrückstände des Berliner Trinkwassers, so die Wasserbetriebe. Dennoch wurde die Aufbereitung über das Wasserwerk Tegel zum Zeitpunkt der Überschreitung heruntergefahren und dieser Ausfall durch andere Wasserwerke ausgeglichen.

Bei den Richtwerten, die in solchen Fällen greifen, handelt es sich nicht um geltende Grenzwerte, sondern um sogenannte „gesundheitliche Orientierungswerte“, deren Überschreitung nicht verboten ist, sofern kein gesundheitlicher Schaden entsteht.

Nähere Informationen zu Richt-, Grenz- und Orientierungswerten auf den Seiten des Umweltbundesamtes.

Trinkwasser in Berlin überschreitet weitere Orientierungswerte

Doch nicht nur der Gabapentin-Wert hält die Zuständigen des Wasserwerks in Tegel auf Trab. Auch die Valsartansäure-Konzentration überschreitet den Orientierungswert, der im März 2015 festgelegt wurde. Hier wird an einer Lösung gearbeitet, wie die Wasserbetriebe beteuern.

Acht von neun Wasserwerken in Berlin unterziehen ihr Wasser einer monatlichen Analyse, um unter anderem Medikamentenrückstände schnell aufzuspüren. Lediglich das Wasserwerk Kaulsdorf analysiert sein Trinkwasser halbjährlich, da hier auf gefiltertes Uferwasser zu Trinkwassergewinnung verzichtet wird.

Mehr Informationen auf dem Trinkwasserblog:

Mehr Infos zur Belastung des Trinkwassers durch Medikamentenrückstände, Schadstoffe oder Erreger finden Sie auf den weiterführenden Seiten des IVARIO-Trinkwasserblogs. Sie haben Fragen, Anregungen oder es bestehen unklarheiten zum Thema? Gerne sind die Experten von IVARIO für Sie da!

3 Gedanken zu „Medikamentenrückstände in Berliner Wasser“

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