Ist Leitungswasser ungesund? Wovor haben Sie Angst?

Ist Leitungswasser ungesund? Oder noch nicht? Nicht selten verlassen sich die Deutschen darauf, dass das Wasser aus der Flasche vollkommen ungefährlich ist und meiden den Konsum des Leitungswassers. Doch ist Leitungswasser ungesund? Was ist dran an der Behauptung und wovor haben die Deutschen überhaupt Angst?

Wir haben uns umgehört und klären im Hinblick auf einige Unsicherheiten auf:

Die Trinkwasserverordnung legt klare Richtlinien, Grenzwerte und Regelungen fest, damit in Deutschland ausnahmslos ungefährliches Wasser in die Leitungen gelangt und als Trinkwasser deklariert wird. Im direkten Vergleich zu Mineralwasser aus der Flasche gilt: Das Wasser aus der Flasche stammt nicht selten aus exakt den gleichen Quellen wie das Leitungswasser. Es ist daher weder von Grund auf sauberer, noch automatisch besser kontrolliert. Tatsächlich ergaben Untersuchungen, dass Mineralwasser aus der Flasche in einigen Fällen nicht hält, was Hersteller versprechen oder aber Konsumenten blind der Tatsache vertrauen, dass es sich doch beim teuren Mineralwasser „um besseres Wasser“ handeln muss. Häufig liegen sie damit jedoch falsch. Lesen Sie dazu beispielsweise unseren Beitrag „Wie gut ist unser Trinkwasser – Der große Test im TV“.

Die Angst der Konsumenten vor Kalk im Wasser

Ist Leitungswasser ungesund, wenn sich hohe Mengen Kalk im Wasser befinden und es sich daher um „hartes Wasser“ handelt?

Das Gerücht, hartes Wasser sei gefährlich für die Gesundheit, hält sich nach wie vor hartnäckig. Hauptsächlich werden Erkrankungen wie Demenz oder Arteriosklerose mit dem kalkhaltigen Wasser in Verbindung gebracht, da diese Beschwerden gemeinhin auch als „Verkalkungen“ bekannt sind. Tatsächlich hat das kalkhaltige Wasser jedoch nichts mit diesen Erkrankungen zu tun.

Im Gegenteil: Kalk besteht aus Calcium und Magnesium. Diese beiden Stoffe werden vom Körper zwingend benötigt, auch wenn wir unseren Tagesbedarf in aller Regel und bei gesunder Ernährung durch feste Nahrung decken. Dennoch schadet die Aufnahme der beiden Stoffe keinesfalls – sie werden gegebenenfalls schlichtweg wieder ausgeschieden. Der Irrglaube, Kalk mache unser Leitungswasser ungesund, ist daher nicht haltbar.

Lesen Sie mehr zum Thema in unserem Artikel „Härtegrad des Wassers – ungesund oder unwichtig?

Hormone im Wasser – geringe Gefahr sorgt für Unsicherheit

Dass sich in den Abwässern Hormonreste befinden können, haben Untersuchungen in der jüngsten Vergangenheit gezeigt. Die Kläranlagen schaffen es bislang nicht immer, diese Reste vollständig aus dem Wasser zu beseitigen, bevor es wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt wird. Dies hat zur Folge, dass sich beispielsweise in Flüssen nicht selten eben diese Hormonrückstände finden, die der Natur durchaus Schaden zufügen können. Dabei handelt es sich vor allem um die weiblichen Hormone Estradiol und Östrogen, die vor allem Fröschen und Fischen zusetzen.

Trotzdem machen Hormone nicht pauschal unser Trinkwasser ungesund – zumindest nicht in dem Ausmaß, das wir zunächst vermuten. Die Wasserwerke kontrollieren das Leitungswasser penibel und entfernen Hormone und andere gefährliche Stoffe nach Möglichkeit, so dass das Wasser den Grenzwerten der Trinkwasserverordnung entspricht. Allerdings ist der Aufwand durch das Hormonvorkommen deutlich gestiegen, was wiederum den Wasserpreis beeinflusst.

Das Risiko bei einer derart geringen Aufnahme ist minimal. Die Langzeitwirkung ist bislang nicht erforscht. Dennoch sehen Experten im Moment keine akute Gefahr.

Pauschal auf Flaschenwasser zurück zu greifen kann jedoch auch keine absolute Sicherheit geben, denn auch bei Mineralwasser ist keine absolute Garantie möglich, dass das Wasser frei von Rückständen ist. Denn auch dieses Wasser stammt meist aus den Quellen, aus denen Leitungswasser gewonnen wird. Wo Wasserwerke mit der Reinigung überfordert sind, sind es zumeist auch die Mineralwasserhersteller.

Lesen Sie mehr darüber, wann Hormone Leitungswasser gefährlich machen können, in unserem Beitrag zum Thema.

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Die Angst vor den Bakterien – wenn das Leitungswasser ungesund wird

Ist Leitungswasser ungesund?
Ist Leitungswasser ungesund? Die Angst vor Bakterien ist nicht unbegründet

Die Wasserwerke untersuchen unser Trinkwasser penibel, so dass eine Kontamination des Wassers auf dem Weg vom Wasserwerk bis zu unseren Wasseranschlüssen im Grunde nicht möglich ist. Dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass wir schlussendlich Bakterien im Leitungswasser finden, wenn wir es aus dem Hahn entnehmen. Verantwortlich sind hier jedoch in aller Regel die hausinternen Trinkwassersysteme, die durch Verkeimung zur Gefahr werden können. Ein Legionellentest oder auch eine Analyse auf die am häufigsten vorkommenden Bakterienarten kann hier Sicherheit geben.

Lesen Sie mehr zum Thema Bakterien im Trinkwasser in unserem speziellen Beitrag.

Schwermetalle im Trinkwasser – Blei, Kupfer und andere Schadstoffe

Verunreinigungen des Wassers durch Schwermetalle sind ein Problem, das hauptsächlich in den hausinternen Wasserleitungen auftritt. Insbesondere dann, wenn beispielsweise alte Bleileitungen verbaut sind, kann hier ein Risiko lauern, das unser Leitungswasser ungesund und gefährlich macht. Die verschiedenen Stoffe können vor allem für Babys und Kleinindern zur Gefahr werden, die unter Umständen sogar langfristige Folgen haben kann. Aus diesem Grunde wird von Experten empfohlen, das Wasser regelmäßig auf Schadstoffe und Schwermetalle zu kontrollieren und einen Wassertest durchzuführen.

Erfahren Sie mehr zu den verschiedenen Gefahrenquellen und Stoffen, die im Wasser lauern können, in unseren speziellen Beiträgen hier im Magazin.

Warum ist das Leitungswasser testen also so wichtig?

Der menschliche Organismus benötigt täglich rund 0,03 Liter Wasser je Kilo Körpergewicht, wodurch bei den meisten Menschen ein Wasserbedarf von mindestens zwei Litern gedeckt werden muss.

Konsumieren wir um diesen Bedarf zu decken ausschließlich oder zu großen Teilen Wasser aus der Leitung, können auch geringe Schadstoffkonzentrationen gefährlich werden, in dem sie vor allem über längere Zeit im Körper angereichert werden. Birgt das Wasser also Schadstoffe wie Blei und Kupfer oder auch mikrobakterielle Belastungen , kann Leitungswasser ungesund und sogar gefährlich werden. Betroffen sind hier vor allem Babys und Kleinkinder, doch auch Erwachsene können vor allem unter den langfristigen Belastungen leiden und gesundheitlichen Schaden nehmen. Mit Hilfe eines professionellen Wassertest können diese Gefahren aufgedeckt oder ausgeschlossen werden. Erfahren Sie mehr dazu im IVARIO-Shop oder hier im Magazin.

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